Victoria Tagbayoung wohnt schon seit ihrer Geburt in der Kleinstadt Mawah, wo wir seit 2005 einen Gesundheitsposten betreiben. Damals nahmen wir Victoria zu einem sechs-monatigen Kurs zur TBA, was heißt „Traditional Birth Attendant“. Das war im nahen Bong Mine Hospital, ehemals das deutsche Betriebskrankenhaus der Mine von Thyssen-Krupp. Sie bestand die Prüfung mit Bravour und arbeitete seitdem als Hebamme in unserer Clinic in Mawah.
Unter der Ägide der damals schon seit Jahrzehnten erfahrenen Hebamme Marie Fuller half sie etliche Geburten zu einem guten Ende zu bringen. Aber auch während der Clinic-Sprechstunden untersuchte sie Hunderte von Schwangere. 2016 starb diese Marie leider unerwartet an „Bluthochdruck“.
Doch bereits ein Jahr vorher „entdeckte“ die deutsche Ärztin Fr. Dr. Carola Tausend Victoria´s Motivation, eine gute Krankenschwester zu werden. Sie willigte ein, ihr ein Stipendium zu geben, insbesondere, da sich nicht weit von ihrem Wohnort eine Schule dafür etablierte, die „Cuttington University“ in Kakata.
Nun befindet sich Victoria bereits im zweiten von drei Ausbildungsjahren. Sie hat fest versprochen, daß sie nach ihrem Examen ihre Qualifikation den Patienten unserer Mawah-Clinic zur Verfügung stellen wird, damit auch die vergessene Dorf-Bevölkerung von guter Behandlung profitiert.
Kurz nach der schlimmsten Zeit der Ebola-Krise im Jahr 2015 kam ein Filmteam von ARTE nach Mawah und drehte eine Dokumentation mit Victoria. Darin berichtet sie, wie es kam, daß ein einziger Infizierter 38 Bürger ihrer Stadt dahin raffte. Hier ist der Link dafür:
http://future.arte.tv/en/mawah-when-ebola-came-our-village-0
Victoria hat einen Sohn und zurzeit geht es ihr gut.